Ursprünge des Kolonialstils
Der Kolonialstil hat seinen Ursprung in den entdeckerischen Überseefahrten nach Afrika, Indien und Südamerika der früheren Zeit. Die Kolonisten errichteten Siedlungen an fernen Orten, die Stilmerkmale aus beiden Ländern aufgriffen und zu hybriden Designs verschmolzen. Die Kombination aus dem Baustil der Europäer und den exotischen Werkstoffen vor Ort führte zu einem besonders edlen Stilmix und spannenden Kontrasten. So findet der historische Möbelstil der Europäer, der sich beispielsweise in klassischen Möbelformen und dem Einsatz von Arabesken ausdrückt, seine Ergänzung in landestypischer Verwendung von Werkstoffen wie Flechtwerk aus Seegras und Bananenblatt. Durch seine zeitlose Eleganz wird der Stil sehr geschätzt und gerät nie aus der Mode.
Kolonialmöbel archaisch & anmutig
Die Kombination der einheimischen Materialien und edlen Hölzer mit dem historisch herrschaftlichen Stil der Europäer ist prägend für Kolonialmöbel. Charakteristisch ist dabei die Affinität zu edlen Hölzern und hochwertigen Materialien, die kostbar verziert und handwerklich aufwendig verarbeitet werden. Die Einrichtungsmöglichkeiten des Kolonialstils sind vielfältig. Sie reichen von einem ausgesuchten Teppich oder Kissen als exotischer Akzent bis zur vollständigen Einrichtung der Wohnräume mit dunklen Holzmöbeln im klassizistischen Stil. Um den Look zeitgenössischer erscheinen zu lassen, kann der Kolonialstil auch modern kombiniert werden. Dafür werden die traditionellen Möbel nur vereinzelt eingesetzt und mit klaren Designs, wie beispielsweise einem modernen Couchtisch aus Glas, kombiniert.
So vielfältig wie die Kulturen, so divers sind dabei auch die unterschiedlichen Merkmale der Stilrichtungen. Je nach Geschmack kann der Kolonialstil eher harmonisch klassisch oder aufregend exotisch gedeutet und umgesetzt werden:
- ❶ Der französische Kolonialstil beschreibt die klassische Auslegung der Stilrichtung und definiert sich durch dunkle, geschmeidig polierte Möbel in Kombination mit dezent farbigen Textilien, vornehmlich in Beige und Weiß. Die englische Variante, der Kolonialstil aus Oxford schließt sich diesem Stil an. Eine edle Vitrine mit aufwendiger Ornamentik oder hochwertige Materialien, wie echtes Leder sind zur Umsetzung des Stils ebenfalls zentral. Diese Merkmale können sich beispielsweise auch in einem klassischen Chesterfield-Sofa wiederfinden. Kombinieren Sie das Ensemble mit exotischen Pflanzen, wie einer Kentia-Palme, und der Stil ist komplett.
- ❷ Etwas farbiger und wilder darf es beim afrikanischen Wohnstil zugehen. Hier sind auch Tierprints und buntere Farbigkeit, wie etwa eine Wandfarbe in Smaragdgrün erlaubt. Charakteristisch für diesen Stil sind einladende Kolonialsofas mit exotischem Bananengeflecht oder natürlichen Rattan. Der afrikanische Kolonialstil zeigt weniger Verzierungen und setzt eher auf geradliniges, aber massives Echtholz.
- ❸ Der Kolonialstil auf Indisch: Ein komplettes Sofa und Kissen aus weichem Samt, in bunter Farbigkeit werden dem indischen Stil gerecht. Senfgelb, Bordeauxrot und Moosgrün sind Farben, die bevorzugt eingesetzt werden sollten, wenn Sie den Stil noch edler interpretieren möchten. Der indische Kolonialstil präsentiert sich üblicherweise noch verspielter und etwas orientalisch. Er kann um stimmungsvolle Laternen und mit schimmernden Accessoires aus Messing ergänzt werden.
Koloniale Wohnfarben warm, edel & gedeckt
Braun, Siena, Ocker und Sand – diese Töne symbolisieren die Farbwelt von Afrika. Sie bringen Wärme, Ursprünglichkeit und einen natürlichen Charakter in die Räume. Außerdem harmonieren sie bestens mit den stimmungsvollen Holztönen der Möbel. Ergänzt werden sie um freundliche, sonnige Töne wie zum Beispiel Gelb, Orange oder ein warmes, leuchtendes Rot. So strahlen die Räume Lebendigkeit aus und erscheinen weder schwer noch eintönig.
Helle Akzente sind wichtig, damit es insgesamt nicht zu dunkel wirkt. Ein klares Weiß ist dabei eher selten – vielmehr kommt ein leichtes Beige oder ein heller Elfenbeinton zum Einsatz. Um den rustikalen Charme einer afrikanischen Lodge zu erzielen, bieten sich nicht nur raue Dekorputze oder Holzvertäfelungen für die Wände an, sondern auch Balken unter der Decke.
Wohnaccessoires für den Kolonialstil
Alte Truhen, die an aufregende Überseereisen erinnern, und Leder- oder Metallkoffer im Vintage-Look eignen sich hervorragend als Couch- oder Nachttisch. So versprühen sie als Ablagefläche für Bücher, Tischleuchten und Wohnaccessoires Entdeckerromantik und exotischen Charme. Gleiches gilt für wandgroße Land- oder Weltkarten und einen Globus, denn damit schaffen Sie auf die Schnelle Globetrotter-Feeling pur! Schalen aus Holz, Bananenblättern oder Bambus sind dekorativ und nebenbei praktische Helfer auf dem liebevoll dekorierten Tisch.
Für alle, die entspannte Mußestunden lieben: Unter großen Palmen lässt es sich auch in den eigenen vier Wänden herrlich von der weiten Welt träumen, während tropische Blüten, wie zum Beispiel Strelitzien oder Orchideen, Frische, Farbe und Lebendigkeit in den Raum bringen.
Die Wohntextilien wild & authentisch
Um das exotische Flair des Kolonialstils wirkungsvoll zu unterstreichen, sind Teppiche aus Kuh- oder Zebrafell ein absolutes Muss. Sie sind am Boden, aber auch als Accessoire an der Wand ein toller Eyecatcher. Mit hellen Bezugs und Dekorationsstoffen aus Seide oder Baumwolle stellen Sie den dunklen Möbeln einen kontrastierenden Gegenpart an die Seite – so ziehen Leichtigkeit und Wohlfühlatmosphäre ein.
Was Dekor und Muster betrifft, greift man am besten den Stil und die Verzierungen des Mobiliars auf. Ob Figuren, Ornamente oder geometrische Muster – erlaubt ist, was gefällt. Besonders harmonisch wird es, wenn Sie sich für ein verbindendes Element entscheiden, das sich durch alle Bereiche zieht. Das kann eine bestimmte Farbe sein oder ein von der Natur inspiriertes Muster.
Möbel im Kolonialstil dunkel & elegant
Wer ein ausgeprägtes Fernweh stillen und sich das Flair ferner Länder ins eigene Zuhause holen möchte, kommt um den Kolonialstil nicht herum. Dunkle Möbel aus edlen Hölzern wie beispielsweise Palisander, Teak oder Mango bestimmen den Kolonialstil. Typisch sind glänzend schimmernde Oberflächen und eine elegante Formsprache mit Liebe zum Detail: Oftmals zieren geschnitzte Ornamente und Figuren Schränke, Tische und Betten.
Zu typischen Sitzmöbeln zählen Chesterfield Sofas und bequeme Clubsessel – sie sind mit Leder in Naturtönen bezogen, haben breite, abgerundete Lehnen und prägen durch Knopf- oder Nieten-Steppung den eleganten Charakter dieses Wohnstils. Damit die Einrichtung nicht zu schwer wirkt, ergänzen Sie sie am besten um ein paar leichte Stücke aus Rattan oder Korbgeflecht.